Schöne Paranoia
Wilhelm Fließ, die Plagiatsaffäre und Sigmund Freud
Aus dem Französischen von Mai Wegener
Erik Porge hat bisher unbekanntes biographisches Material über Fließ und seine Familie zusammengetragen und analysiert die Hintergründe des Streits. Er greift dabei die These der »Paranoia scientifica« auf und zeigt, dass die wissenschaftliche Arbeit Fließ zeitlebens vor psychotischen Attacken bewahrt hat, dass sie andererseits die Spuren des psychotischen Phantasmas trägt.
Hier zeigt sich auch die allgemeinere Bedeutung dieses Streits. Indem sich Porge mit dem Umfeld des Entstehens der neuen Disziplin der Psychoanalyse, mit der Entwicklung von neuen Theorien in den Wissenschaften und der problematischen Vorstellung von »geistigem Eigentum« befasst, steht Schöne Paranoia an einem Kreuzungspunkt von kulturwissenschaftlichen und wissenschaftstheoretischen Fragestellungen. Wo verläuft die Trennlinie zwischen dem tragfähigeren Wissen Freuds und den delirierenden Theorien von Fließ?
Das Buch enthält umfassendes Quellenmaterial.