II.
Im Feld der Kunst hat sich zugleich ein zunehmender Trend der Adressierung von Öffentlichkeit und Teilöffentlichkeiten / Communities breit gemacht, ohne dabei die Idee der Öffentlichkeit weiter zu entwickeln. Das führt zum Teil dazu, dass das einst avantgardistisch verstandene Konzept der »Kultur für alle« in einen neoliberalen Kontext von Kundenorientierung und Publikumsfetischismus überzugehen droht.
Den Begriff der Öffentlichkeit neu zu reflektieren, zum Teil in Anschluss an, zum Teil in Abgrenzung von den grundlegenden Arbeiten von Jürgen Habermas, steht noch am Anfang. Das Buch bringt die Analysen und Alternativen internationaler Öffentlichkeits-TheoretikerInnen aus verschiedenen Theoriefeldern und fokussiert dabei vor allem auf neuere Entwicklungen in transnationalen (Gegen-)Öffentlichkeiten.
Gerald Raunig, Philosoph und Kunsttheoretiker, lebt in Wien; arbeitet am eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies) als Koordinator der transnationalen Forschungsprojekte republicart (http://republicart.net) und transform (http://transform.eipcp.net); Universitätsdozent am Institut für Philosophie der Universität Klagenfurt/A; (Mit-)Herausgeber der Buchreihen "republicart. Kunst und Öffentlichkeit" und "es kommt darauf an. Texte zur Theorie der politischen Praxis" im Wiener Verlag Turia+Kant; Redaktionsmitglied des multilingualen Webjournals transversal http://transversal.eipcp.net/ und der Zeitschrift für radikaldemokratische Kulturpolitik Kulturrisse (http://www.igkultur.at/kulturrisse).
Neueste Buchveröffentlichungen: Kunst und Revolution. Künstlerischer Aktivismus im langen 20. Jahrhundert, Wien: Turia+Kant 2005 / Art and Revolution. Transversal Activism in the Long Twentieth Century, Los Angeles: Semiotext(e)/MIT Press 2007; PUBLICUM. Theorien der Öffentlichkeit, Wien: Turia+Kant 2005 (hg. gemeinsam mit Ulf Wuggenig); Kritik der Kreativität, Wien: Turia+Kant 2007 (hg. gemeinsam mit Ulf Wuggenig); Tausend Maschinen. Eine kleine Philosophie der Maschine als sozialer Bewegung, Wien: Turia+Kant 2008.
Ulf Wuggenig, Studium an der Universität Wien, nach Tätigkeiten u. a. an den Universitäten Hannover, Hildesheim, Osnabrück und an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien seit 1999 Akademischer Rat an der Universität Lüneburg, dort in Forschung und Lehre primär tätig im Fachbereich Kulturwissenschaften in den Studiengebieten »Kunst- und Bildwissenschaften«, »Kulturtheorie« und »Kulturarbeit«. Co-Sprecher der Sektion Kunst- und Musiksoziologie der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie und Sprecher des Faches Soziologie an der Universität Lüneburg.