Im Namen des Vaters
Gesetz – Geschlecht – Familie
Herausgegeben von Thomas Vesting, Stefan Korioth und Ino Augsberg
Ist die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Genus, die Aufteilung der Geschlechter, etwas, was dem Recht vorhergeht und seine Orientierung bestimmt, indem es ein Geschlecht – namentlich im Sinne der institutionellen Absicherung einer patriarchalischen Herrschaftsordnung – besonders privilegiert? Oder hängt, umgekehrt, jedes Genus vom Gesetz ab, insofern man dessen primären Bezugspunkt nicht biologistisch in den Genen, sondern in der als Teil einer symbolischen Ordnung konstruierten Genealogie der Geschlechter begreift?
Muss daher das Gesetz im Interesse der Etablierung und Aufrechterhaltung der genealogischen Struktur die Rolle des Vaters privilegieren?