Tagebuch aus dem KZ Ebensee
Hg. von Florian Freund / Verena Pawlowsky
Übersetzungen aus dem Tschech. von Mojmír Stránsky
Bárta, Mitglied einer tschechischen Widerstandsbewegung, wurde nach seiner Verhaftung und Deportation als Lagerschreiber im KZ Ebensee eingesetzt; auf diese Weise konnte er als Chronist des Lageralltags tätig werden. Gleichzeitig war er ein führendes Mitglied der sich bildenden Widerstandsbewegung der Häftlinge. Über deren Aktivitäten und den Widerstand der Inhaftierten in den Jahren 1944-45 gibt Bártas Werk ausführlich und anschaulich Auskunft. Diese seltene historische Quelle, die nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt, unterscheidet sich durch ihre Unmittelbarkeit von den viele Jahre danach geschriebenen Erinnerungsberichten.
Darüber hinaus dienten Bártas Aufzeichnungen in einigen Prozessen gegen Gestapo-Angehörige als Beweismaterial und Bárta selbst sagte in den Verfahren der 1960er und 1970er als Zeuge aus.
Später, als Historiker an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, publizierte Drahomír Bárta eine Darstellung des Lagerlebens, in der vieles, was im Tagebuch verschlüsselt dargestellt wurde, erklärt wird. Dieser Text wird, ebenfalls übersetzt von Mojmír Stránsky, mit dem Tagebuch abgedruckt. Beiträge der Herausgeber erläuteren die Zusammenhänge.