Jean-Gérard Bursztein Antike hebräische Heilserfahrung und Psychoanalyse

Das Buch Jonah

Aus dem Französischen von Dieter Sträuli

Cover Für einen Psychoanalytiker liest sich die Parabel des Jonah wie der Bericht einer psychoanalytischen Kur. Sie gibt sogar gewisse klinische Hinweise auf das spezifische Leiden Jonahs.

Aus methodischen Gründen lässt diese Untersuchung den historischen Aspekt – dass die Geschichte Jonahs sich wahrscheinlich zur Zeit des Königs Jerobeam II. abspielt, in einer Periode, in der die Stadt Niniveh das Machtzentrum darstellt – beiseite. Auch Themen wie das Missionieren oder die Beziehung zwischen Christentum und Judentum werden hier nicht behandelt. Diese Studie konzentriert sich darauf, die Erfahrung Jonahs als die eines »Subjekts« zu verstehen. Hebräischer und jüdischer Tradition gemäß hat diese Erfahrung, die in einem Prozess der Separierung der Seele in ihre Teile besteht, die Bedeutung eines Prozesses seelischer Wandlung. Die Epistemologie des jüdischen Denkens spricht hier von einer mystischen Erfahrung. Die innere Aufteilung der Psyche in Komponenten knüpft eine Beziehung zwischen der Weisheit, chochmah, und der Intelligenz, binah, um auf diesem Weg weniger einen Glauben, als vielmehr ein intimes Wissen, da'at, hervorzubringen. Dies ist der rote Faden, dem dieses Buch in seinem Vergleich einer antiken hebräischen Heilserfahrung mit der modernen Erfahrung der Psychoanalyse folgt.

Biographisches:
Jean-Gérard Bursztein ist Psychoanalytiker und lebt in Paris. Unterrichtstätigkeit u. a. am IHEP – Institut des Hautes Études en Psychanalyse.
Expérience hébraique antique du salut et psychanalyse. Yonah/Jonas
Buchdetails
ISBN 978-3-85132-552-2
12 x 20  , 106 S., € 14,-
Erstauflage: 2009
Paperback
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EAN: 9783851325522