Das Buch entfaltet Einsichten in die Wandlungsphänomene, die den Erlebnisbereich von Intimität und Sexualität heute prägen. Dabei geht es um den Niedergang der Verdrängung und die Wahl der sexuellen Orientierung, um Nacktheit und Begehrlichkeit von Körpern, um »postsexuelle« Motive in Fiktion, Klinik und Alltag, um das Sagen des Begehrens im zeitgenössischen Roman (etwa Houellebecqs), um die Intimisierung und »Geminierung« der Individualität unter den Bedingungen durchgehend ausdifferenzierter sozialer Kommunikation.
Biographisches:
Jean Clam ist Philosoph, Soziologe und Psychoanalytiker, Forscher am Centre National de la Recherche Scientifique (Paris). Zu seinen Publikationen zählen wichtige interdisziplinäre Ansätze: Was heißt: Sich an Differenz statt an Identität orientieren? Zur De-Ontologisierung in Philosophie und Sozialwissenschaft, Konstanz, UVK 2002. Kontingenz, Paradox, Nur-Vollzug. Grundprobleme einer Theorie der Gesellschaft, Konstanz, UVK 2004. Sciences du sens. Perspectives théoriques, Strasbourg, Presses Universitaires de Strasbourg 2006. Aperceptions du présent. Théorie d'un aujourd'hui par-delà la détresse, Paris, Ganse Arts et Lettres 2010.