»... das leere Flickwort und, das wir gar nicht verstehen, und welches überhaupt das unverständlichste und durchaus durch keine bisherige Philosophie erklärte Wort in der ganzen Sprache ist ...«
(Johann Gottlieb Fichte: Die Wissenschaftslehre, 1804)
Und am Anfang steht das und. »Und ...«, sagen Sie? Was steckt in einem »und«? Und wenn ich »ein und« sage, wird dann die Konjunktion »und« zu einem Namen? Was steckt in einem Namen, in diesem Namen? Und ich frage mich, was eine Dekonstruktion aus einem so kleinen und fast unbedeutenden Wort machen kann.
Ein kurzes Nachwort des Übersetzers weist auf die philosophische Fragwürdigkeit – und den Wert – der sprachlichen Konjunktionen hin. Gibt es eine Philosophie der Konjunktionen?
Biographisches:
Jacques Derrida (1930–2004) war Professor für Philosophiegeschichte an der École Normale Supérieure, Gründungsdirektor des Collège International de Philosophie und Directeur de recherche an der École des Hautes Études en Sciences Sociales. Er gilt als Begründer der Philosophie der Dekonstruktion und zählt zu den einflussreichsten Vertreter_innen der neueren französischen Philosophie.
Thomas Schlereth (*1984) ist Akademischer Mitarbeiter für Bildungswissenschaften an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und befasst sich vornehmlich mit Bildender Kunst und Relationstheorien.