Nach dem Ende der Welt
Kritik der apokalyptischen Vernunft
Aus dem Französischen von Brita Pohl
Das Denken vom Ende der Welt zeigt sich ihm als eine Wendung, die im rationalen Denken der Neuzeit selbst begründet ist. Der wohlgeordnete Kosmos, die göttliche Ordnung der Dinge sind durch reine Vernunft bereits am Beginn der Moderne zugrunde gegangen und haben den Menschen unbehaust in seiner Lebenswelt zurückgelassen. Er hat keine Hoffnung von außerhalb der Welt, keine Offenbarung, keine Offenlegung. Dieses Ende der Welt ist absolut. Mit Descartes, Kant, Hegel, Bourdieu u.a. zeigt Foessel das apokalyptische Denken als eine Konsequenz dessen, dass wir die Welt bereits verloren haben und uns nur mehr die Sorge um das bloße Leben bleibt.
Anstatt aber diese ›Lebensphilosophie‹ zu betonen, ist es die Aufgabe des Denkens vielmehr, die Welt als Summe aller Möglichkeiten zu sehen, die wir nicht nur selbst, sondern auch gesellschaftlich und politisch ergreifen können. Foessel plädiert für einen kosmologischen Existenzialismus, der das Unbestimmte und Unvorhergesehene nicht bestreitet, die Obsession von Risiko und Sicherheit hinter sich lässt und die Rationalität in der Welt weiterentwickelt.