Rudolf Leonhard Man träumt, was man ist

Entwürfe für das Traumbuch des Exils

Hg. und mit einem Essay von Andrea Allerkamp

Cover Träume sind ein singuläres und dennoch kollektives Zeugnis ihrer Zeit. In diktatorischen Regimen wird ihre existentielle Dimension besonders deutlich. Durch die Beschäftigung mit Träumen tritt eine unerschütterliche Form der Subjektivierung zu Tage. Sich im Gewaltraum des Lagers seiner Träume zu erinnern, sie aufzuschreiben und über sie nachzudenken, ist ein Akt des Widerstands.

Rudolf Leonhard, Kommunist und Jude, war von 1939 bis 1943 in Südfrankreich interniert. Er führte ein Traumtagebuch, legte sogar Bruchstücke zu einer materialistischen Traumtheorie vor. Seinen bislang unveröffentlichten Entwürfen zum Traumbuch des Exils wohnt eine enorme soziale und politische Kraft inne. Ihr poetisch-philosophisches Denkpotential entfaltet sich im Modus des Vorläufigen, Provisorischen, Prozessualen. Die Entwürfe gewähren Einblick in einen einzigartigen Traum-Nachlass.

Biographisches:
Rudolf Leonhard (1889–1953) gilt als einer der energischsten Aktivisten des Antifaschismus im französischen Exil. Bereits 1927 emigrierte er nach Paris, engagierte sich im spanischen Bürgerkrieg, wurde 1939 verhaftet und nach Südfrankreich deportiert. Nach einem zweiten Fluchtversuch aus dem Pyrenäenlager Le Vernet tauchte er zuerst in Marseille unter, kehrte kurz darauf nach Paris zurück und siedelte noch 1950 nach Ost-Berlin über. Er veröffentlichte expressionistische Gedichte, politische Theaterstücke und eine Lager-Chronik in Versen.
Andrea Allerkamp ist Professorin für Westeuropäische Literaturen an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder.
( Buchdetails . . . )
ISBN 978-3-98514-032-9
12 x 20  , 120 S., € 18,-
Erstauflage: 2022
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EAN: 9783985140329
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