Psychoanalyse in China

Hg. von Peter Widmer

Mit Beiträgen von Huo Datong, Quing Wie und Zhang Jinyan, Rainer Lanselle, Guy Flecher, Georges Soulié de Morant, Dany Nobus und Peter Widmer

In diesem Reprint ist die Qualität der Abbildungen leider mangelhaft, der Wert des Textes aber unbeschadet.

Cover Peter Widmer ist Mitbegründer und Mitherausgeber des Periodikums RISS, Zeitschrift für Psychoanalyse Freud . Lacan, das 1998-2013 bei Turia + Kant erschien. Dieser Reprint ist eine erweiterte Fassung des Bandes 67/2007.

Seit inzwischen etlichen Jahren stößt die lacanianische Psychoanalyse in China auf ein Interesse, das sich unter anderem darin äußert, dass im südwestlichen Teil dieses großen Landes, in Chengdu, ein Zentrum gegründet wurde, in dem Psychoanalytiker analysieren, in dem aber auch Seminare und Kongresse veranstaltet werden. Noch immer ruft sie jedoch Skepsis hervor, sogar Widerstand – die chinesische Kultur zeichnete sich bisher nicht durch Offenheit für Subjektivität oder gar Singularität aus. Die Gründe dafür sind nicht nur machtpolitischer Art, sondern haben mit der Sprache, insbesondere mit der Schrift zu tun, die in China von größter Bedeutung ist.

Als Beobachter dieser Szene wird man gepackt von den Dimensionen, die zum Vorschein kommen, wenn ein westliches Produkt, wie es die Psychoanalyse unbestreitbar ist, auf eine Kultur trifft, die sie mindestens zu Teilen in Frage stellt. Von daher stellt sich nicht nur die Frage nach der Legitimität eines solchen Unterfangens, sondern es könnte ja auch sein, dass das chinesische Denken seinerseits das europäische verändert und Fundamente der Psychoanalyse in Frage stellt. Zu denken ist etwa an die Fragen des Primats der Sprache oder des Bildes, des Mündlichen oder des Schriftlichen, des Unsichtbaren oder des Sichtbaren. Die Ereignisse in China werden in lacanianischen Kreisen vor allem in Frankreich ausführlich kommentiert und debattiert.

Biographisches:
Peter Widmer ist Psychoanalytiker in eigener Praxis in Zürich. Gastprofessor an der Universität Kyoto, Lektorat an der Columbia University New York, Lehraufträge an der Universität Zürich.
Initiant und Mitbegründer der Zeitschrift RISS (1986) und des Lacan Seminars Zürich (1997). Zahlreiche Publikationen – z.B. Subversion des Begehrens, (Turia+Kant); Der Eigenname und seine Buchstaben (transcript); Die traumatische Verfassung des Subjekts, 2 Bände (Turia+Kant) – und Vortragsreisen in Europa und in anderen Ländern.
Buchdetails
ISBN 978-3-85132-989-6
12 x 20  , 162 S., € 16,-
Erstauflage: 2020
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EAN: 9783851329896
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