Unbefriedigtes Begehren, Fragmentierung der Triebe, Wiederholung und Symptom – alles Schlagwörter der Auswirkungen des von Freud entschlüsselten Unbewussten auf den Körper. Harmonie steht nicht auf dem Programm, sondern Disharmonie, Ungebundenheit und die Arroganz zynischen Genießens. Es scheint, dass der kapitalistische Diskurs heute die schädlichen Folgen noch verdoppelt. Demonstrative Selbstmordattentate der Terroristen, aber auch so unterschiedliche Selbstmorde wie jene der tibetanischen Mönche, der von kapitalistischen Unternehmen in die Enge Getriebenen oder all der Verzweifelten unserer Zeit bestätigen es. Jacques Lacan stellte daher die Frage nach der Humanisierung dieses entarteten Tiers, vor dem Freud nicht zurückschreckte, zu behaupten, dass es dem Menschen ein Wolf ist, obgleich es seit jeher auf gemeinschaftliche Lebensformen angewiesen ist. Was aber kann die Psychoanalyse über mögliche Auswege sagen, deren Praxis die Berufung auf Normen jeglicher Art ausschließt?
Biographisches:
Colette Soler praktiziert und unterrichtete Psychoanalyse in Paris. Als Hochschulabsolventin der Philosophie und Doktorin der Psychologie war es ihre Begegnung mit der Lehre und der Person Jacques Lacans, die sie dazu brachte, sich für die Psychoanalyse zu entscheiden. Sie war Mitglied der École freudienne de Paris und nach deren Auflösung Direktorin der École de la Cause freudienne und schließlich Mitinitiatorin der Bewegung Internationale des Forums und deren Schule für Psychoanalyse.
Humanisation? Psychoanalysis, Symbolisation, and the Body of the Unconscious
Buchdetails
ISBN 978-3-98514-111-1
12 x 20 , ca. 180 S., ca. € 20,-
In Vorbereitung für 2025.
EAN: 9783985141111