Diskretes und Unbewusstes
Die Psychoanalyse, das Cerebrale und die Technikgeschichte
Assoziierte man bis in die 1910/20er Jahre das Unbewusste also keinesfalls ausschließlich mit dem Namen Freud, so sind die philosophischen Begriffe des Unbewussten kurz darauf – nicht zu Unrecht – weitgehend vergessen worden. Rückblickend stellt sich dennoch die überraschende Frage, warum Freud einen damals geradezu verbrauchten Begriff aufnahm und vollkommen neu prägte. Die Antwort des Buches lautet, dass die Psychoanalyse das Unbewusste anders zu denken erlaubt, indem sie distanzierend auf die genannten Diskurse reagiert. Unbewusst bedeutet nicht mehr nur, dass etwas dem Bewusstsein vorausgesetzt ist, sondern auch, dass etwas diskret tätig ist.
Die Studie folgt den diskursiven Wegen des Unbewussten durch die philosophischen Theorien des Cerebralen, des Unbewussten und die frühen medienanthropologischen Studien, um Diskretes und Unbewusstes im Lichte aktueller Debatten über die Vorherrschaft der Hochtechnologie, die Grenzen des Bewusstseins und die Bedeutung des Gehirns neu einzuordnen und auszuwerten.