Die Nacht der Proletarier
Archive des Arbeitertraums
Aus dem Französischen von Brita Pohl
Rancière analysiert die Schriftstellerei und Erfahrungen derjenigen, die es wagten, die ihnen zugewiesene Position als Proletarier durch die Anmaßung ihres revolutionären Denkens zu ergänzen. »Wer sind sie? Einige Dutzend, einige Hundert Proletarier, die um 1830 zwanzig Jahre alt waren und die in dieser Zeit jeder für sich entschieden haben, das Unerträgliche nicht weiter zu ertragen.«
Neben ihrem physischen und psychischen Überleben von Tag zu Tag begannen sie, meist in der Nacht – der Nacht der Proletarier –, Aufrufe und Artikel zu verfassen, Zeitschriften zu gründen und Elemente frühsozialistischer Positionen zu formulieren.
Rancière holt sie aus der Anonymität all jener, die gleichwohl dasselbe alltägliche Schicksal teilten, und eröffnet anhand von späteren »Arbeiterschriftstellern« und Diskursen bis in die fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts unerwartete Bezüge zu aktuellen Positionen der Kapitalismuskritik und einem Denken der Utopie.